Workshops
Workshop Session I
11. Oktober 2023 von 09:15 bis 10:45 Uhr
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Ab 2023 tritt die EU-Richtlinie über Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) in Kraft, mit der bestehende Regeln zur nicht-finanziellen Berichterstattung sowie der Kreis der Berichtspflichtigen erheblich erweitert werden. Davon sind neu auch Organisationen wie außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Universitäten betroffen, die bislang, wenn überhaupt, freiwillig über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten Auskunft gegeben haben. Viele Betroffene sind von den gesetzlichen Vorgaben überrascht und vermuten eine „Berichterstattung um der Berichterstattung willen“. Erklärtes Ziel der Richtlinie ist es hingegen, die Nachhaltigkeitstransformation in Unternehmen und Organisationen mit dem neuen Reportingstandard voran zu bringen. Ein Blick in die Gesetzgebung und sich abzeichnende Praxis kann hier bei einer Einschätzung helfen, um die Veränderungen und Gestaltungsmöglichkeiten besser einordnen zu können.
Im Workshop werden wir uns einen Überblick über die EU-Richtlinie und erste Praxiserfahrungen verschaffen. In Arbeitsgruppen werden die Teilnehmenden dann Chancen und Risiken für ihre Institution diskutieren sowie mögliche Vorgehensweisen für die Umsetzung entwickeln.
Der Workshop richtet sich an derzeitige und zukünftige Nachhaltigkeitsbeauftragte und Verantwortliche, mitarbeitende Akteur:innen sowie Interessierte, die sich austauschen und vernetzen möchten.
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Citizen Science
Im Bereich Citizen Science (CS) besteht die Chance transformative Prozesse zu gestalten und auszurollen. Durch die Anwendung von Citizen Science als Forschungsansatz werden drängende sozialökologische Themen in der Gesellschaft platziert und von Bürgerforschenden mit wissenschaftlichen Ansätzen diskutiert und bearbeitet. Citizen Science wirkt auf unterschiedlichen Ebenen und kann sowohl neue wissenschaftliche Erkenntnisse, als auch das Lernen und Empowerment aller Beteiligten, sowie gesellschaftspolitische Handlungskapazitäten stärken. Damit können durch Citizen Science Hebel genutzt und in Bewegung gesetzt werden, die auch die nachhaltige Transformation entscheidend voranbringen.
Im Workshop werden wir zu Beginn die Helmholtz Cooperation Across Research Fields (CARF) vorstellen und aufzeigen, wie damit ein Beitrag zur Nachhaltigkeit geleistet und hin zur Transformation geführt werden kann. Dabei werden wir auch konkrete Citizen Science-Projektbeispiele aus der Helmholtz-Gemeinschaft vorstellen, die im Bereich der nachhaltigen Transformation forschen. Zusätzlich möchten wir neue Projektideen besprechen und in den aktiven Austausch mit anderen aus dem Nachhaltigkeitsnetzwerk kommen.
Open Science
Open Science erschließt Chancen der Digitalität der Wissenschaftspraxis. Offenheit unterstützt Forschungsprozesse und sichert die Zugänglichkeit von Forschungsergebnissen. Der kulturelle Wandel zu Open Science demokratisiert damit den Zugang zu wissenschaftlichem Wissen. Die Fähigkeit der Wissenschaft zur Lösung großer Herausforderungen der Menschheit hängt wesentlich von den Möglichkeiten digitaler Erarbeitung und Auswertung von Forschungsergebnissen ab. Nachhaltige Infrastrukturen sind für die Realisierung unverzichtbar.
Die Helmholtz Open Science Policy bezieht sich bewußt auf die Ziele der UNESCO Recommendations on Open Science deren Empfehlungen vom Ziel 'Wissenschaft im Dienst der SDGs' geprägt ist. Im Workshop werden wir diese Bezüge an Beispielen wie dem offenen Umgang mit Forschungsprodukten und entsprechenden Infrastrukturen vorstellen. Das 1-2-4-Alle Verfahren ermöglicht den Teilnehmenden in Einzelarbeit, zu zweit und in kleinen Teilgruppen innerhalb von kurzer Zeit Ideen und Gedanken zu den Themen Open Access, Open Research Data und Open Research Software zu diskutieren und anschließend gemeinsam zusammenzutragen. Wir möchten mit den Teilnehmern darüber diskutieren, wie ein Kulturwandel zu Open Science weiter gefördert und incentiviert werden kann und welche weiteren Wissenschaftsstrukturen aus ihrer Sicht dazu in den Blick genommen werden müssen.
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Wirksame Kommunikation ist der Schlüssel zur Umsetzung von Nachhaltigkeit innerhalb einer Organisation und zur Information und Inspiration anderer Forschungszentren für eine nachhaltige Entwicklung. In diesem Workshop werden wir Bottom-up- und Top-down-Perspektiven zur Nachhaltigkeitskommunikation erhalten. AWIs4Future und die DKFZ-Nachhaltigkeitsgruppe werden vorstellen, wie ihre Mitarbeiterinitiativen ihre Kommunikation strukturiert haben und mit ihrem Nachhaltigkeitsbüro zusammenarbeiten. Aus der Top-Down-Perspektive werden wir Einblicke erhalten, wie das Projekt Care Without Carbon seit mehr als 10 Jahren Nachhaltigkeit mit Wirkung kommuniziert. Nach dem Input der Referenten werden wir in interaktiven Gruppensitzungen Best Practices der Nachhaltigkeitskommunikation in Helmholtz-Zentren austauschen und diskutieren.
Der Workshop richtet sich an alle Mitarbeiter, die einen Beitrag zur Nachhaltigkeitskommunikation ihres Instituts leisten wollen, sowie an Kommunikationsprofis. Er findet in englischer Sprache statt. Wir freuen uns auf einen spannenden Workshop und einen regen Austausch mit Ihnen.
Workshop Session II
11. Oktober 2023 von 11:15 bis 12:45 Uhr
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Das Thema Diversity wird in mehreren der 17 Nachhaltigkeitsziele der UN direkt oder indirekt adressiert und ist daher von großer Bedeutung für Organisationen, welche sich der Förderung der Nachhaltigkeit verpflichtet haben. Im Workshop möchten wir Instrumente und Erfolgsfaktoren für die Implementierung von Diversity & Inclusion diskutieren und herausfinden, wie der Change-Prozess hin zu mehr Diversity innerhalb von Forschungsinstitutionen gelingen kann.
Als Diskussionsgrundlage sind zwei Impulse geplant, welche ein umfassendes Diversity-Assessment am FZJ sowie ein Projekt zur Implementierung von Diversity Mainstreaming am KIT vorstellen.
Der WS richtet sich an D&I Akteurinnen und Akteure sowie Interessierte, die sich austauschen und vernetzen möchten.
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Die Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft betreiben komplexe, hochspezialisierte wissenschaftliche Infrastrukturen, die häufig einen hohen Energiebedarf haben. Sie stehen vor der Herausforderung, die Anforderungen des klimagerechten Bauens mit denen der Spitzenforschung in Einklang zu bringen. Das neugegründete Kompetenznetzwerk „Helmholtz klimagerechtes Bauen“ hat die Aufgabe die vorhandene Fachkompetenz im Bau- und Sanierungsbereich zu bündeln und einzelne Zentren konzeptionell zu beraten und operativ zu begleiten. Im Workshop werden die geplanten Handlungsfelder des Kompetenznetzwerks vorgestellt und Herausforderungen im Forschungsbau diskutiert, u.a. Strategien zum Umgang mit dem Bau- und Sanierungsstau und die Identifizierung spezifischer energetischer Herausforderungen einzelner Forschungsbereiche.
Das Kompetenznetzwerk plant eine enge Zusammenarbeit mit relevanten Akteuren in der HGF, u.a. mit dem Living Lab Energy Campus des FZJ. Bei diesem Reallabor-Projekt werden Lösungen für die Energiewende erprobt mit dem Ziel, diese innovativen Technologien in das campuseigene Energiesystem zu integrieren. Dazu werden sowohl Demonstratoren zur Produktion, Verteilung und Speicherung von dezentral erzeugten Energieformen konzeptioniert, gebaut und betrieben als auch Eingriffe im Bestand vorgenommen. Mittels eigens entwickelter Simulations-, Modellierungs- und Regelungstools können die Effizienzpotentiale bei Wärme, Strom und Energieumwandlung erfasst und genutzt werden. Im Workshop werden die baulichen und genehmigungstechnischen Herausforderungen des Reallabors sowie die gewählten Lösungsansätze diskutiert und Konzepte für Wissens- und Technologietransfer beleuchtet.
Die Grünflächen sind die Bereiche der HGF-Standorte, in welchen die wesentlichen Potenziale zur Förderung der Biodiversität und der Resilienz der Standorte gegen die Folgen des Klimawandels liegen. Wir möchten am Beispiel des KIT anregen und diskutieren, welche Zielstellungen und Wege verfolgt werden, um diese Potenziale bei der Standortentwicklung, dem einzelnen Bauprojekt und bei der Grünpflege mit verhältnismäßigem Ressourceneinsatz zu heben und welche weiteren Aspekte noch Beachtung finden sollten.
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Beschaffung
Der DLR Einkauf beschafft eine sehr große Bandbreite an Produkten und Dienstleistungen für mittlerweile mehr als 10.000 Beschäftigte - vom Bürotisch bis hin zum komplexen Forschungsflugzeug. Dabei spielt die Einhaltung des Vergaberechts, die Kundenzufriedenheit,
die Wirtschaftlichkeit und die Nachhaltigkeit eine große Rolle. Seit ca. 10 Jahren gibt es eine einkaufsinterne Arbeitsgruppe, um die Anzahl nachhaltiger Vergaben zu erhöhen. In welchen Fällen dies gut geglückt ist und in welchen Fällen wir mit Herausforderungen konfrontiert waren, möchten wir gern in einem gemeinsamen Workshop vorstellen. Sie sind herzlich eingeladen, über Ihre eigenen nachhaltigen Einkaufsvorgänge zu berichten – mit dem Ziel eines HGF-weiten Austauschs im Sinne von Best Practice und mit dem Ziel, unsere Einkaufsprozesse kontinuierlich weiter zu verbessern. Wir freuen uns auf Sie!Mobilität
Ideen, Anforderungen und Angebote zu Mobilität unterscheiden sich stark, je nach örtlichen Gegebenheiten und vorhandener Infrastruktur. Das DLR mit seinen mittlerweile 55 Instituten und Einrichtungen an 30 Standorten ist dabei ein Spiegel dieser enormen Heterogenität. Die Balance zwischen Einheitlichkeit der Organisation und Beachtung örtlicher Besonderheiten möchten wir darstellen – mit den Erfolgen und den Herausforderungen. Dazu beleuchten wir Beispiele wie die Beteiligung an unterschiedlichen Mitfahr-(„Ride Share“)-Angeboten in NRW und Bayern. Wir sehen uns die inner- und außerbetriebliche Kommunikation an, wie sie z. B. vom Forum Nachhaltigkeit des DLR Projektträgers in seiner Entwicklung stattgefunden hat – von bottom-up organisierter Initiative zu organisationseigenem Gremium, das mittlerweile die Betriebsleitung und Führungskräfte berät. Wir sehen uns am Beispiel von „Jobwärts“ an, wie eine Initiative von Stadt und umliegenden Gemeinden (Bonn/Rhein-Sieg) uns als Betrieb unterstützt und wie der Austausch mit anderen Arbeitgebern und Stadt/Gemeinde herausfordernd und hilfreich sein kann.